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Delphine deVigan: Nach einer wahren Geschichte

Delphine lernt auf einer Party die geheimnisvolle L. kennen – eine intelligente, sympathische Frau, die sie bewundert und die rasch zu einer engen Vertrauten wird. So vertraut, dass Delphine ihr sogar die Idee für ihren nächsten Roman anvertraut. Doch L. lehnt Delphines Entwurf einer rein fiktionalen Erzählung rundweg ab; nur das Wahrhaftige sei es wert, in Literatur verwandelt zu werden. Der Disput mit der neuen Freundin stürzt die schüchterne Erfolgsautorin in eine tiefe Krise – sie kann bald keinen einzigen Satz mehr zu Papier bringen. L. kümmert sich fortan um all ihre Aufgaben; sie beantwortet in ihrem Namen E-Mails und verfasst sogar literarische Texte für Delphine. Bis Delphine schließlich den Versuch unternimmt, sich von der übermächtigen Freundin zu lösen…

Ich habe Nach einer wahren Geschichte während einer Sommergrippe an einem einzigen Tag durchgelesen, Hin-und-Her wandernd zwischen Bett, Sofa und Balkon und zunehmend verwirrter, ob mein fiebriger Zustand wirklich nur auf die Erkältung oder nicht vielmehr auf diesen beeindruckenden Text zurückzuführen ist, der keine Pause erlaubt. Zu spannend sind die leidenschaftlichen Diskussionen über die Aufgaben und Möglichkeiten der Literatur, die Schilderung dieser ganz besonderen Frauenfreundschaft und das Spiel mit Fiktion und Realität. Unbedingt empfehlenswert!

 

Empfohlen von Maja Kuß

Delphine deVigan: Nach einer wahren Geschichte

348 Seiten, ISBN: 978-3-8321-9830-5, 23€, DuMont

Erschienen am 15. August 2016